Dienstag, 15. Dezember 2009
Es gibt Kriege, die einfach nicht zu vermeiden sind
Vor fast genau einer Woche, am letzten Donnerstag dem 10. Dezember, erhielt Präsident Barack Obama in Oslo, aus den Händen des norwegischen Königs Harald V, den diesjährigen Friedensnobelpreis.
Seine Dankesrede war eher eine „Kriegserklärung“ als ein Schreiben des Friedens, meinten seine Anhänger und Fans überall auf der Welt, auch hier in Portugal und vor allem auch in den USA, Obamas Heimat.
Natürlich bin ich Kriegsgegner und als solcher bin ich gegen jegliche Form von kriegerischer Gewalt und Auseinandersetzung, wenn sie verhindert werden können.
Aber ich bin vor allem auch Realist, und als solcher bin ich mir bewusst, dass es Kriege gibt, die einfach nicht zu vermeiden sind.
Und genau diese Denkweise teile ich wohl mit Obama!
Viele, die vor gut einem Jahr in den USA Obama zum Präsidenten gewählt haben, und viele die ihn auch hier in Europa zugejubelt haben, als er in Berlin, London und Prag mal kurz vorbeigeschaut hat, leben in einer Art pazifistischer Fantasiewelt, und sind wohl deshalb von seiner Rede in Oslo so enttäuscht.
Aber Barack Obama, genauso wie George W. Bush vor ihm, lebt nicht in einer Zauberwelt, voller Feen und netten Fabelwesen.
Nein, er lebt wie wir alle in einer realen, brutalen Welt, die keinen Zwischenraum für Träumereien zulässt.
Obama hat nach seiner Wahl vor gut einem Jahr begriffen, dass er weder mal schnell Guantanamo hat schließen können, noch dass er seine Truppen von heute auf Morgen aus dem Irak und aus Afghanistan hat abziehen können, so wie er es vor seiner Wahl fest versprochen hatte.
Er hat dies begriffen, weil er gelernt hat, dass man selbst als Kriegsgegner manchmal gezwungen ist Kriege zu führen, um durch diese den Frieden und die eigene Freiheit zu sichern.
Die Griechen lernten dies gegen die Perser, die Lusitanier gegen die Römer, die Römer gegen die Karthager, die Portugiesen gegen die Spanier, die Spanier gegen die Mauren, die Österreicher gegen die Türken und die Alliierten lernten dies gegen das Naziregime.
Alle mussten sie lernen, dass manchmal leider nur durch hohen Blutzoll die Freiheit und der Frieden auf der Welt einigermaßen garantiert sind!
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