Samstag, 10. Oktober 2009
Ich bin keiner Partei „angehörig“
Dieser Tage wurde ich gefragt, welcher Partei ich angehören würde.
Davon abgesehen, das ich diese Frage für etwas absurd halte (man achte bitte auf das Verb „gehören“) kommt es mir nicht in den Sinn, Mitglied in einem Verein (in diesem Fall einer Partei) zu sein, deren Anhänger meistens so viel Hirn und eigenen Willen haben, wie dressierte Affen.
Natürlich habe ich persönlich politische Sympathien, aber ich „gehöre“ keiner Partei an.
Ich bin da sehr eigen, und habe so meine persönliche Meinung.
Von Herzen her, bin ich absolut Monarchist.
Ich gehöre zu denen, die felsenfest der Meinung sind, dass eine farblose Republik, wie die aktuelle Portugiesische, nicht einer Institution, wie die der Monarchie, die über 700 Jahre lang in Portugal hervorragend funktioniert hat, das Wasser reichen kann.
Deshalb bin ich der festen Ansicht, dass das Beste was Portugal passieren könnte, die Wiedereinführung der Monarchie wäre!
Mit der jetzigen Republik, ihren Parteien, Politikern und Mitgliedern, habe ich so meine Probleme.
Ich kann Menschen, die keinen eigenen Willen haben und die keine eigene Meinung vertreten können, nicht verstehen.
Erst recht nicht wenn sie Politiker sind und eigentlich ein Beispiel für den Bürger sein sollten.
Erst dieser Woche traf der kommunistische Intellektuelle Carvalho da Silva, auf offener Straße, den sozialistischen Bürgermeister der Stadt Lissabon, António Costa, und sagte zu ihm, vor laufenden Kameras, er wäre ein enthusiastischster Anhänger von ihm, und er wünsche ihm für seine politische Zukunft alles gute.
Nun darf man nicht vergessen, dass wir uns hier in Portugal, am Ende eines Kommunalwahlkampfes befinden. Die Kommunalwahlen finden am morgigen Sonntag, dem 11. Oktober 2009, statt.
Und so eine spontane Äußerung, auf offener Straße und vor laufenden Kameras, kommt bei den Parteigenossen nicht gerade sehr gut an.
Also pfiffen die Kommunisten den Kameraden Carvalho da Silva zurück, und dieser musste tags drauf, wieder vor laufenden Kameras, sagen, er unterstütze natürlich den kommunistischen Kandidaten für das Bürgermeisteramt Lissabons, Ruben de Carvalho.
Ich weiß zwar nicht, was einen erwachsenen Mann dazu bewegt seine am Tag vorher freiwillig geäußerte Meinung, wieder zu widerrufen, obwohl er wirklich nicht an Amnesie leidet.
Aber um dem Zentralkomitee nicht zu missfallen, scheint selbst ein Intellektueller kein Problem darin zu sehen, seine Meinung zu revidieren.
Der Unterschied zu mir und Carvalho da Silva besteht ohne Zweifel also darin, dass er einer Partei „angehört“, ja dieser anscheinend sogar „hörig“ ist, und ich eben nicht.
Mir würde es nicht im Traum einfallen, mir von einer Partei vorschreiben zu lassen, welcher Meinung ich sein soll und welcher eben nicht.
Also belasse ich es dabei, bei den kommenden Wahlen mein Kreuzchen an der für mich richtigen Stelle zu machen, und überlasse es anderen sich parteipolitisch zu engagieren.
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AntwortenLöschenMir würde es nicht im Traum einfallen, mir von einer Partei vorschreiben zu lassen, welcher Meinung ich sein soll und welcher eben nicht."
Solange Dein Herzenswunsch noch nicht Wirklichkeit geworden ist..., bis dahin redet es sich leicht dahin.
So so, eine Monarchie willst Du, jene ehemalige port. Staatsform, die ehemals Massenmorde und Sklaverei angeordenet und zum eigenen Vorteil ausgebeutet hat und die die Mehrheit der einfachen Portugiesen zu Speichelleckern abgerichtet hat. Die Folgen sind noch heute in aller Welt spürbar.
AntwortenLöschenEDEHAC scheint in den letzten 60 Jahren keine Zeitungen mehr gelesen, kein Radio gehört und kein Fernsehen gesehen zu haben. Denn sonst wäre ihm vielleicht aufgefallen, daß die europäischen Monarchien zu den fortschrittlichsten Demokratien dieser Erde gehören. Im Wohlstandsbericht der Vereinten Nation sind von den zehn wohlhabendsten Ländern der Welt sieben Monarchien.
AntwortenLöschenUnd was passierte, als Putschisten in Afghanistan, dem Irak, Vietnam etc. die Monarchien beseitigten, ist allgemein bekannt.
Ja, Portugal hat mit Dom Duarte eine vorzeigbaren Monarchen in Wartestellung. Ich bin ihm persönlich begegnet und habe nur die besten Erinnerungen an sein einnehmendes und mitfühlendes Wesen. Beispiel gefällig? Ich tauchte beim Herzog von Bragança ohne Krawatte auf, er begrüßte mich mit dem Schlips um den Hals. Um eine Flasche Wein zu holen, ging er aus dem Zimmer. Als er zurückkam, hatte auch er die Krawatte abgenommen. Diese Geste nahm mich völlig für ihn ein! Das mag eine Kleinigkeit sein, aber sagt sie nicht mehr über den Charakter eines Menschen aus als großartige Deklarationen?