Samstag, 10. Oktober 2009

Blinder Passagier an Bord


Sind sie in letzter Zeit einmal geflogen?
Haben sie auch erlebt, wie ein pampiger und selbstgefälliger Securitymensch ihre Getränke, Shampoos und flüssige Pflegemittel, aus Sicherheitsgründen, einfach in eine blaue Mülltüte entsorgt hat?
Kennen sie den Frust, in endlosen Schlangen zu stehen, um dann fast entkleidet zu werden und die Schuhe ausziehen zu müssen, und das alles aus Sicherheitsgründen?
Wissen sie wie das ist, wenn jede Verspätung des Flugplanes mit der Verwirklichung von Sicherheitsmaßnahmen entschuldigt wird?

Nun, wenn sie dies alles Kennen, dann könnten sie, genauso wie ich, eigentlich davon ausgehen, das die Sicherheitsmaßnahmen hervorragend und funktionell sind, oder?!?

Nun, da haben wir wohl alle falsch gedacht!
Den dieses Wochenende wurde ein internes Schreiben der TAP bekannt, in dem steht, dass sich bereits am vergangenen 22. August, ein gravierender Sicherheitsvorfall in einem Flugzeug der portugiesischen Fluggesellschaft TAP (Transportes Aéreos de Portugal) ereignet hat.

Auf einem Flug von Lissabon nach Belo Horizonte in Brasilien, mit einem Airbus 330 machte ein „blinder Passagier“, drei Stunden nach dem Start in Lissabon, das Flugpersonal der TAP daraufhin aufmerksam, das er eigentlich aussteigen wolle, da er nicht in das Flugzeug gehöre.

Was war geschehen?
Einem Mitarbeiter der Putzkolonne hatte, beim säubern des Flugzeugs, die Müdigkeit übermannt, und er hatte sich in einem, für das Flugpersonal reservierte Bett im Untergeschoß des Langstreckenflugzeugs, da wo normalerweise kein Passagier hinkommt, hingelegt.
Er schlief dann ein und erst über den Atlantik wachte er auf, und machte, wie schon erwähnt, das Flugpersonal dahingehend aufmerksam, das er eigentlich da gar nicht hingehöre.

Die Passagiere und die Besatzung von Flug TP139 hatten einfach nur großes Glück das es sich bei dem blinden Passagier um einen harmlosen Mann von der Putzkolonne handelte.
Was aber, wenn dieser Mann ein Terrorist gewesen wäre?
Wäre er dann auch so leicht in das Flugzeug gekommen?

Natürlich wäre er das!
Und natürlich will die Fluggesellschaft TAP jetzt dafür sorgen dass nun, vor jedem einzelnen Flug, das gesamte Flugzeug auf die Beine gestellt wird.
Aber, hätte die TAP das nicht schon vorher tun müssen, wenn sie sich dem Luxus hingibt, mir meine Getränke vor jedem Flug wegzunehmen und mich stundenlang auf ein einchecken warten zu lassen?

Was den Mitarbeiter der Putzkolonne angeht, so wurde dem erst einmal fristlos gekündigt, bis das endgültige Urteil des Arbeitsgerichts, wegen Gefährdung des Flugverkehrs, gesprochen wird.
Aber selbst wenn er einer Anklage wegen Gefährdung des Flugverkehrs entkommen wird, so wird ihm wohl trotzdem fristlos gekündigt werden, einfach deshalb, weil er während seiner Arbeitszeit geschlafen hat.

Und das geht, bitte schön, nun schon einmal gar nicht!

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