Donnerstag, 10. September 2009
Portugiesische Weine - beliebt wie eh und je
Portugiesische Weine sind weltweit beliebt und begehrt.
Der Weinanbau ist überall in Portugal verbreitet, jedoch liegen die Hauptweingebiete im nördlichen Landesteil.
Am bekanntesten ist natürlich der Portwein (Vinho do Porto).
Aber generell verfügt Portugal über außerordentlich gute Rote (tinto), Rosé (rosé), Grüne (verde) und Weiße (branco) Weine.
Wein hat in Portugal den gleichen Stellenwert wie in Deutschland das Bier.
So wie in Deutschland jede Stadt und jeder größere oder kleinere Ort sein eigenes Biere braut, so produzieren hier in Portugal viele Ortschaften und selbst die kleinsten Dörfer ihre eigenen Weine.
Nahezu 400.000 ha Rebflächen bedecken das Land von Norden nach Süden. Und so unterschiedlich wie die Landschaften sind auf diesem Weg auch die Weine. Überall aber finden bestimmte Sorten ideale Bedingungen vor. Und diese Reben sind sehr oft „portugiesische“ Reben. Jedenfalls wurden und werden in Portugal bei weitem nicht so viele Modereben importiert und angebaut wie das in anderen Ländern der Fall ist.
In der EU nimmt Portugal, mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von 15 Mio. Hektolitern, nach Spanien, Frankreich und Italien, den vierten Platz ein.
Portugiesische Weine kommen in ihrer Klasse leicht an die großen Gewächse der europäischen Konkurrenz heran.
Und mittlerweile erreichen sie auch Preise, die es rechtfertigen, sie als Topweine zu bezeichnen.
Die Weine aus Portugal fangen erst jetzt an, die gleiche Wertschätzung zu erhalten, wie z.B. italienische oder französische Weine.
Die Weinliebhaber dieser Welt sind ständig auf der Suche nach neuen Jagdgründen und ein Land mit solch hervorragenden Voraussetzungen für den Weinbau wie Portugal weiß dies zu nutzen.
Dem Freund portugiesischer Weine kann dies nur Recht sein.
Aber Weine aus Portugal waren auch früher schon sehr begehrt:
Die beliebtesten Weine Portugals waren und sind:
- Vinho do Porto (Portwein): Mit der Unterzeichnung des Methwen-Vertrages (Tratado de Methuen) im Jahre 1703, in dem sich Portugal verpflichtete Großbritannien allerlei unterschiedliche Handelswaren und Kriegsmaterial mit Portwein zu bezahlen, erreichte dieser Wein, Anfang des 18. Jahrhunderts, seine bis heute andauernde Popularität in Großbritannien und in der Welt. Bis in das letzte Jahrhundert hinein, war Portwein in Großbritannien das Synonym für Wein!
- Vinho da Bairrada (Bairradawein): Unter der Regentschaft von Königin Maria I im 18. Jahrhundert, zählte dieser Wein zu den Exportschlagern der portugiesischen Krone. Weine aus der Bairrada wurden in Nordamerika, Großbritannien, Frankreich und vor allem in Brasilien getrunken.
- Vinho de Bucelas (Bucelaswein): Mit der Invasion der französischen Truppen in Portugal begann dieser Wein international bekannt zu werden. Sowohl die französischen Besatzer, als auch die britische Befreiungsarmee tranken und vermarkteten diesen Wein, aus einem Weinbaugebiet in der Nähe von Lissabon. Lord Wellington liebte diesen Wein so sehr, das er nach seiner Rückkehr nach England, dem britischen König Georg III einige Fässer von seinem Lieblingswein schenkte. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Bucelaswein in England unter dem Begriff „Lisbon Hock“ bekannt.
- Vinho da Madeira (Madeirawein): Er ist zweifelsohne der „Konkurrent“ des Portwein. Er war früher so beliebt und begehrt, dass er sogar als Parfum benutzt wurde. Die Damen und Herren der verschiedenen europäischen Höfe benetzten nämlich ihre Taschentücher mit Madeirawein um eine angenehme Atmosphäre zu kreieren. Vor allem in England, Flandern und Frankreich beliebt, fand er alsbald auch in Amerika seine Liebhaber. Die Vornehmen Familien von Boston, Charleston, New York und Philadelphia beschenkten sich untereinander mit den wertvollsten Madeiraweinen.
Anlässlich der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika am 04. Juli 1776, stießen George Washington und die andeen Verfasser der „Bill of Rights“ mit Madeirawein auf die Unabhängigkeit von Großbritannien an.
- Vinho do Pico (Picowein): Im 18. und 19. Jahrhundert wurde dieser Wein aus der Azoreninsel Pico nach Nordeuropa exportiert. Vor allem Dänemark, Preußen und Russland importierten diesen starken Wein. Nach dem Ende des Russischen Zarenreichs im Jahre 1917 wurden in den Weinkellern des Zarenpalasts von Sankt Petersburg über 12.000 Flaschen des Picoweins gefunden.
Dieses post widme ich einem ganz besonderen Weinliebhaber:
meinem treuen Freund Egbert.
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