Donnerstag, 9. Juli 2009
Straßenlaternen wie anno dazumal
Wer jemals in Lissabon zu besuch war, wird von dem gleißendem Sonnenlicht, der die Stadt durchflutet angenehm überrascht sein.
Der Regisseur und Filmemacher Wim Wenders, der mehrmals in Lissabon drehte, soll vom natürlichen Licht regelrecht angetan gewesen sein.
Und abends, wenn dann die Sonne untergeht, übernehmen der Mond und die vielen Straßenlaternen die Aufgabe, die Stadt zu erhellen. Und wenn einmal Neumond ist, dann strahlen die Straßenlaternen genug licht aus, um Lissabon in ein romantisches Licht zu tauchen.
Aber es war nicht immer so!
In Mittelalter wurde Lissabon, wie viele andere Städte in dieser Zeit, des Nachts zuerst mit Fackeln und später mit Lampionlampen mit Kerzenlicht erleuchtet.
Anfang des 19. Jahrhunderts lösten dann Lampen, gefüllt mit Olivenöl und einem Docht, die Lampionlampen mit Kerzen ab. Lissabon war weltweit die erste Stadt in der diese Lampen benutzt wurden.
Da sie um ein vielfaches heller leuchteten als die Kerzenlampen, führten bald auch andere Metropolen, wie London, Paris, Madrid und Wien, die Olivenöllampen ein.
Ein positiver Nebeneffekt für die portugiesische Wirtschaft war es damals, das Portugal als größter Olivenölproduzent, gute Geschäfte mit dem Verkauf von Olivenöl an das Ausland machen konnte.
1855 wurden dann, im Lissabonner Stadtteil Belém die ersten Gaslampen aufgestellt. Bis 1858 waren sie über die ganze Hauptstadt verteilt. Die Gaslampen, aus London eingeführt, ersetzten die Öllampen weil sie den Vorteil hatten, noch heller zu leuchten als diese.
1903, mit der Einführung der Elektrizität, wurden dann mit den Jahren die Gaslampen abgelöst.
Aber ob nun mit Öl betrieben, mit Gas oder, wie heute, mit Elektrizität, die Lampen blieben eigentlich immer die Selben. Nur die Speisung der Lichtquelle war immer eine andere.
Die gusseisernen, schwarzen Straßenlampen die heute das Lissabonner Straßenbild, vor allem nachts, prägen, sind fast alle die Selben, wie vor 200 Jahren.
Der Unterschied ist nur der, das die ganz alten Straßenlampen daran erkennbar sind, dass sie noch mit dem Lissabonner Wappen, das Sankt Vinzenzschiff mit den zwei Raben, verziert sind.
Die neueren Modelle, immerhin auch schon über 100 Jahre alt, haben kein Wappen, sondern bestehen nur aus bearbeitetem Gusseisen.
Die alten Straßenlampen findet man heute nur noch in den alten Stadtvierteln, wie in der Alfama, in der Baixa, im Bairro Alto oder in Belém.
In den moderneren Stadtteilen, wie Alvalade, Lumiar und Socorro trifft man nur die modernen, silberfarbenen Straßenbeleuchtungen aus Neon, an.
So wie sie in jeder anderen modernen Stadt der Welt auch anzutreffen sind.
Hi Paulo,
AntwortenLöschenich finde es schön, dass noch ein paar Strassenlaternen von dieser Sorte zu sehen sind in der Stadt. Es ist einfach ein Hingucke! Und es gibt den Flair und dieses gewisse Etwas dieser Stadt zurück.
Schöne Grüße,
CarMar