Dienstag, 21. Juli 2009
Santo Michael
Michael Jackson ist nun schon seit drei Wochen Tod.
Und noch immer wird in den Medien unaufhörlich über ihn berichtet. Hier in Portugal, so glaube ich, sogar etwas mehr als in Deutschland. Jedenfalls kommt es mir so vor.
Ich mochte den Sänger Michael Jackson nicht.
Als Menschen kannte ich ihn ja nicht. Ich weiß nicht, ob er wirklich der Kinderschänder war, wie so oft behauptet wird. Da steht mir ein Urteil nicht zu. Ich weiß nur, er selber hatte wohl keine Kindheit.
Ich habe mir nie eine LP von Michael Jackson gekauft oder mir eine CD von ihm gebrannt. Es gibt vielleicht überhaupt nur zwei oder drei Lieder von ihm, die mir wirklich gefallen und die ich mir gerne anhöre.
Daher verstehe ich teilweise diese weltweite Hysterie nicht und kann sie auch nicht nachvollziehen.
Hier in Lissabon wurde für Michael Jackson sogar, unweit der amerikanischen Botschaft, ein kleiner „Schrein“ aufgestellt, wo Fans sich an einer Wand der Botschaftsmauer mit Bildern und Widmungen verewigen können.
Sogar Kerzen haben sie angezündet und ihm aufgestellt.
Mir persönlich, kommt so eine „Verehrung“ den Huldigungen gleich, die manche religiöse Fanatiker im Walfahrtsort Fátima an den Tag legen, wenn sie die Jungfrau verehren.
Fehlt nur noch, dass diese Fans auf Knien rumrutschen und zu ihrem Heiligen Michael beten.
Obwohl, so weit ist das gar nicht hergeholt.
Die einen huldigen den seit Generationen heilig gesprochenen Söhnen und Töchtern der Kirche, und die anderen machen sich einfach ihre Heiligen selber.
Gestern ein Freddy Mercury, heute ein Michael Jackson.
Und wer weiß, morgen vielleicht eine Paris Hilton nebst einem Cristiano Ronaldo.
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