Montag, 22. Juni 2009
Walfang - Ja oder nein!?!
Gestern feierte die größte Insel der Welt, Grönland, mit einem großen Fest die völlige, autonome Unabhängigkeit vom Mutterland Dänemark.
Zu dieser erreichten Unabhängigkeit, meine herzlichsten Glückwünsche an das grönländische Volk!
Wofür ich die Grönländer allerdings nicht beglückwünschen kann, ist die Dreistigkeit mit der sie sich in der Weltstaatengemeinschaft, einen Tag nach ihrer Unabhängigkeit, vorgestellt haben.
Als erster offizieller und internationaler Akt, schickten sich nämlich heute Morgen die Grönländer an, mit Unterstützung der dänischen Regierung, der Internationalen Walfangkommission, die diese Woche vom 22-26.06.2009, auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira tagt, ein Schreiben zu senden in dem sie verlangt (wohlgemerkt, sie bitten nicht darum. Nein, sie verlangen es!), im kommenden Jahr 50 Buckelwale jagen zu dürfen.
Die Begründung: das Volk der Inuiit, besser bekannt als Eskimos, hätte als ein indigenes Volk das Recht nicht-kommerziellen Walfang zu betreiben, da die Urbevölkerung sich von Walfleisch ernährt.
Aber Grönland kann nicht überzeugend darstellen, dass seine Bevölkerung tatsächlich mehr Walfleisch braucht, als ihnen bis jetzt sowieso zusteht. Die Grönländer jagen jährlich mehr als 4000 Kleinwale und, so erfahre ich heute in den portugiesischen Hauptnachrichten, in Wahrheit hat Grönland während der letzten 10 Jahre nie seine volle Quote ausgenutzt und sogar Walfleisch verderben lassen, gehortet oder in Supermärkten verkauft - sogar an Touristen!
Ein Land das Wale an den Stränden verwesen lässt hat kein Anrecht darauf noch mehr Wale zu jagen. Dies widerspricht, meiner Meinung nach, völlig dem nicht-kommerziellen Charakter des Walfanges.
Somit reiht sich Grönland leider in die selbe Reihe ein, wie die Walfangnationen Japan, Norwegen und Island.
Portugal, selbst eine ehemalige Walfangnation, wird negativ auf den Wunsch Grönlands reagieren, so ist heute Mittag aus dem Umweltministerium in Lissabon durchgesickert.
Die Stimmen der anderen EU-Mitgliedsstaaten werden nun entscheidend sein, ob die ersten Buckelwale seit Jahrzehnten in europäischen Gewässern getötet werden dürfen oder nicht. Alles andere als ein klares "Nein" der EU-Staaten zu Dänemarks und Grönlands Antrag wäre ein Skandal.
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