Die portugiesische
Hauptstadt ist seit dieser Woche um ein Museum reicher!
Nachdem letzten Monat
der Neubau des Kutschenmuseums (port.: Museu dos Coches) im Stadtteil Belém der
Öffentlichkeit übergeben wurde, ist jetzt im Stadtteil Campo Pequeno das neue
Stierkampfmuseum (port.: Museu Tauromáquico do Campo Pequeno) eröffnet worden.
Das neue Museum
befindet sich im zweiten Stockwerk der arabisierten Stierkampfarena (port.:
praça de touros) Lissabons, unweit des Haupteingangs.
In fünf neu
renovierten Ausstellungsräumen versucht das Museum einem breiten Publikum die jahrhunderte
alte Tradition und die Kunst des portugiesischen Stierkampfes (port.: tourada)
– der sich wesentlich vom spanischen Stierkampf unterscheidet – näher zu
bringen.
Im ersten
Ausstellungsraum, dem Hauptsaal, wird die Geschichte und das kulturelle Erbe des
Stierkampfes in Portugal anhand von über 400 Stierkampfutensilien,
Bekleidungsstücken, Gemälden, Fotografien, Grafiken und alten Plakaten erzählt.
Die „tourada“ war und ist ein buntes, farbenprächtiges,
ritualisiertes Schauspiel, in das sich das Publikum für gewöhnlich integriert,
das aber nicht jedermanns Sache ist.
Der nachfolgende
Ausstellungsbereich widmet sich der Geschichte und den Geschichten der imposanten
Lissabonner Stierkampfarena. Die Arena wurde 1892 erbaut und ist mit 10.000
Sitzplätzen die größte des Landes.
In diesem Raum sind
zahlreiche Erinnerungsstücke von berühmten Stierkämpfern, wie z.B. António
Ribeiro Telles, Joaquim Bastinhas oder dem berühmten Simão da Veiga, ausgestellt.
Im dritten Raum werden
die „forcados“ thematisiert, eines der wichtigsten und typischsten Bestandteile
des portugiesischen Stierkampfes. Als „forcados“ wird die Gruppe junger Männer bezeichnet,
die am Ende eines jeden Stierkampfes in Teamarbeit versucht den Stier in der
Arena „bei den Hörnern zu packen“ und ihn so festzuhalten.
Der vierte
Ausstellungsraum widmet sich ausschließlich dem Hauptakteur eines jeden Stierkampfes,
dem Kampfstier (port.: touro).
Eindrucksvoll wird
hier der Ursprung, das Aussehen, die Aufzucht und das Verbreitungsgebiet dieser
besonderen Rinderrasse anhand von zahlreichen Bildern und Ausstellungsobjekten dokumentiert.
Eine besondere Aufmerksamkeit widmet man hier historischen Kampfstieren, die
einst in der Arena von Lissabon Geschichte machten.
Im fünften und
letzten Ausstellungsraum ist ein Multimediasaal eingerichtet, in dem
verschiedene Animationen und Videoaufnahmen den Stier und den Stierkampf
filmisch zum Thema machen.
Das neu eröffnete
Stierkampfmuseum ist mit nur 3,00 Euro Eintritt eines der billigsten in
Lissabon. Verbindet man den Besuch des neuen Museums mit einer Besichtigung der
im preudo-arabischen Stil erbauten Arena, so beträgt der Preis 5,00 Euro.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen