Es gibt Meldungen,
die hört man, und die glaubt man zuerst nicht.
Todesnachrichten sind
z.B. solche Meldungen!
Zwar gehört der Tod
zu unserem Alltag, auch wenn viele es nicht begreifen können, und natürlich
muss man immer mit dem Tod rechnen, ob wir wollen oder nicht, aber Tatsache
ist, das das Ableben eines Menschen uns oftmals „überrascht“ und „überfällt“.
Als ich heute Morgen
aufwachte und den Fernseher anmachte wurde ich von solch einer Todesmeldung
überrascht, und ja, auch regelrecht überfallen.
Während ich mir einen
Kaffee machte, hörte ich wie die Nachrichtensprecherin im Hintergrund so was
wie „Eusébio – tot – Trauer“ von sich gab.
Da ich gestern erst
recht spät aus Deutschland zurückgekommen bin, und da ich von Natur aus, nicht
gerade ein Frühaufsteher bin, ich also noch etwas verschlafen war, musste ich
erst einmal mental verarbeiten, was die Dame von der Nachrichtensendung da gerade
gesagt hatte.
Und erst nach einer
Weile begriff ich, das Eusébio, die Fußballlegende Eusébio, in den frühen
Morgenstunden des heutigen 05. Januar 2014 an einem Herzstillstand verstorben
ist.
Eusébio da Silva
Ferreira, wie das Fußballidol mit vollem Namen hieß, wurde um den 25. Januar
1942 herum, in der Hauptstadt der ehemaligen portugiesischen Überseeprovinz Moçambique, in Lourenço Marques, dem heutigen Maputo,
geboren.
Sein
exakter Geburtstag kann nicht angegeben werden, da die portugiesischen
Kolonialverwaltungen es damals, im Gegensatz zu den deutschen Kolonialregierungen,
mit einer genauen Erfassung der Geburten und Todesfällen im Einzelnen nicht so
genau nahm.
Da aber Eusébio
selber immer am 25. Januar seinen Geburtstag feierte, gilt dieser Tag offiziell
auch als sein Geburtstag.
Eusébio
war das vierte Kind des weißen Bahnarbeiters Laurindo António da Silva Ferreira
und dessen farbiger Ehefrau Anissabeni Elisa.
Insgesamt
hatte das Paar, das in sehr ärmlichen Verhältnissen lebte, neun Kinder.
Seine
sportliche Laufbahn begann Eusébio 1957, als er als 15jähriger dem Fußballclub Sporting
Club Lourenço Marques beitrat.
In diesem
Verein wurde ihm, dem Naturtalent der als kleines Kind oftmals die Schule
geschwänzt hatte um Fußball spielen zu gehen, der letzte Schliff gegeben – und
zwar so erfolgreich, das er, obwohl er eigentlich in der Jugendmannschaft
spielte, ab und zu auch bei den Senioren eingesetzt wurde!
1960
wurde Benfica Lissabon auf den talentierten jungen Spieler aufmerksam und nahm
ihn 1961 unter Vertrag.
Und so
kam es, dass der Junge aus dem Elendsviertel von Lourenço Marques nach Portugal
kam.
Hier
begann seine unvergleichliche sportliche Karriere.
Mit
seinem Verein Benfica Lissabon wurde er zehn Mal portugiesischer
Fußballmeister, fünf Mal Pokalsieger und einmal Europapokalsieger der
Landesmeister.
Insgesamt
lief er in 15 Jahren 440 Mal für Benfica Lissabon auf und schoss 474 Tore – das
ist bis heute Rekord!
Benfica
dankte es ihm später mit der Errichtung einer zwei Meter hohen Bronzestatue vor
dem riesigen Estadio da Luz.
Zehn Mal
war Eusébio Torschützenkönig der portugiesischen Liga.
64 Mal
zog er das Trikot der portugiesischen „Seleção“ an und erzielte 41 Länderspieltore.
Bei der
Fußballweltmeisterschaft 1966 in England, wo er Torschützenkönig wurde, schoss
er mit seinen neun Toren Portugal auf den dritten Platz, hinter England und
Deutschland.
Hier in
England verpasste der englische Sportjournalist Desmond Hackett Eusébio, wegen
seiner geschmeidigen, raubkatzenartigen Spielweise, den Beinamen „Black
panther“ (port.: „Pantera negra“ / „Schwarzer Panther“), einen Beinamen den
Eusébio fortan mit Stolz trug.
Er war
vor allem für seine Schnelligkeit auf dem Platz, für seine psychische und
physische Stärke und seinen starken und fast immer treffsicheren Schuss
bekannt.
1965
wurde Eusébio Europas Fußballer des Jahres.
1975
beendete Eusébio seine Zeit bei Benfica.
Von
Benfica Lissabon wechselte er in die nordamerikanische Liga NASL (engl.: North
American Soccer Leage) und spielte dort bei verschiedenen Clubs, wie den Boston
Minutemen und den Toronto Metros-Croatia.
1979
beendete Eusébio, aufgrund chronischer Kniebeschwerden seine spielerische
Kariere, blieb aber dem Fußball, u. a. durch die Nachwuchsförderung bei Benfica
Lissabon, immer verbunden.
Mit dem
Tod Eusébios hat Portugal heute eines seiner größten Sportidole verloren.
Er, und
nicht etwa der Weltstar Cristiano Ronaldo – ohne dessen Leistungen schmälern zu
wollen – ist Portugals größter Sportheld!
Welchen
Stellenwert Eusébio hier in Portugal auch knapp 35 Jahre nach Beendung seiner
Profikarriere immer noch besitzt, zeigt sich unter anderem daran, dass die
Regierung heute eine dreitägige nationale Staatstrauer ausgerufen hat.
Eusébio
war schon zu Lebzeiten eine Legende, eine Legende, die galaktischen Fußball
spielte und die keinerlei Starallüren besaß.
Und das
hat man leider sehr, sehr selten!
Was für ein wunderschöner Nachruf. Ich habe die traurige Nachricht auch heute morgen in den Nachrichten gehört.
AntwortenLöschenLiebste Grüße zu dir :-)