Am gestrigen
Donnerstagabend starb, nach langer Krankheit, im südafrikanischen Johannisburg Nelson
Mandela, einer der mutigsten und bewundernswertesten Menschen unserer Zeit.
Mandela, der am 18.
Juli 1918 geboren wurde, wurde stolze 95 Jahre alt.
Dieser Mann, den man
immer lächeln sah, war zweifelsohne die Stimme und das Gewissen, nicht nur
Afrikas, sondern der ganzen Welt.
Er war ein
Freiheitskämpfer, Versöhner, beispielhafter Friedensstifter, Demokrat und
Vorbild für viele Menschen weltweit – auch für mich!
Viele Menschen – einfache
Bürger, Politiker, Wissenschaftler, Kirchenmänner, Künstler – haben heute in
Nachrufen ihre Trauer und ihre Bewunderung für diesen beneidenswerten und
humanen Mann zum Ausdruck gebracht.
US-Präsident Barack
Obama sagte z.B. über den Friedensnobelpreisträger Mandela:
„I am one of the
countless millions who drew inspiration from Nelson Mandela´s life.“
(dt.: „Ich bin einer
von unzähligen Millionen, die Inspiration aus Nelson Mandelas Leben gezogen
haben.“)
Der britische Premierminister
David Cameron twitterte über Südafrikas ersten schwarzen Präsidenten:
„A great light has
gone out in the world. Nelson Mandela was a hero of our time. I´ve asked for
the flag at N°10 to be flown at half mast.“
(dt.: Ein großes
Licht ist von dieser Welt gegangen. Nelson Mandela war ein Held unserer Zeit. Ich
habe veranlasst, die Flagge vor Nr.10 (Downing Street) auf Halbmast zu setzen.“)
Portugals
Staatspräsident Anibal Cavaco Silva schrieb heute auf der Internetseite des
Präsidialamtes in Lissabon:
„Nelson Mandela deixa
um extraordinário legado de universalidade que perdurará por gerações. O seu exemplo de coragem politica, a sua estatura
moral e a confiança que despositiva na capacidade de reconciliação constituem
verdadeiras lições de humanidade.“
(dt.:
Nelson Mandela hinterlässt ein außergewöhnliches Erbe an Universalität, das für
kommende Generationen Bestand haben wird. Sein beispielloser politischer Mut,
sein moralisches Gewicht und sein grenzenloses Vertrauen in die Fähigkeit zur
Versöhnung sind wahre Lehren für die Menschheit.“).
Was Obama,
Cameron und Cavaco Silva aber in ihren jeweiligen Nachrufen nicht erwähnen, ist das ihre drei Nationen noch 1987, zu Zeiten der Apartheid, ganz anders mit
Nelson Mandela verfahren sind.
Damals
stimmten die USA, Großbritannien und Portugal, bei einer Abstimmung vor den
Vereinten Nationen in New York, die seinerzeit das weiße Südafrika aufforderte Nelson
Mandela sofort aus seiner damaligen Haft freizulassen, als einzige Länder gegen eine UNO-Resolution
zu Gunsten Mandelas.
Diese Abstimmung fand
am 20. November 1987 statt.
Die Rsolution trug den Titel „International solidarity with the liberation struggle in South Africa“ und insgesamt 154 Länder nahmen damals an der UN-Abstimmung teil.
129 Nationen stimmten für eine Freilassung Mandelas, 22 Staaten enthielten sich der Stimme und die USA, Großbritannien und Portugal stimmten, wie schon erwähnt, dagegen.
Der damalige portugiesische UNO-Botschafter José Duarte da Câmara Ramalho Ortigão handelte mit seinem negativen Votum vor der UN auf Anweisungen aus Lissabon.
Die Rsolution trug den Titel „International solidarity with the liberation struggle in South Africa“ und insgesamt 154 Länder nahmen damals an der UN-Abstimmung teil.
129 Nationen stimmten für eine Freilassung Mandelas, 22 Staaten enthielten sich der Stimme und die USA, Großbritannien und Portugal stimmten, wie schon erwähnt, dagegen.
Der damalige portugiesische UNO-Botschafter José Duarte da Câmara Ramalho Ortigão handelte mit seinem negativen Votum vor der UN auf Anweisungen aus Lissabon.
Und nun darf drei Mal geraten werden, wer damals in Portugal die Regierungsgeschäfte führte und somit Premierminister des Landes war:
Es war
Anibal Cavaco Silva, der aktuelle Staatspräsident, der heute so schöne Worte
gefunden hat um Nelson Mandela zu würdigen!
Wie dem
auch sei:
Nelson
Mandela war, so viel ist bekannt, nicht nachtragend.
Und
deshalb fällt mir zu dieser ganzen blamablen diplomatischen Geschichte von
damals spontan eines der meistzitierten Sätze Mandelas ein, das da lautet:
„Das ist
nun einmal so und es lässt sich auch nicht ändern!“
Recht
hatte er…
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