Mittwoch, 16. März 2011

Sayonara Nippon


Fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Japan, mit mehr als hundert Nachbeben, der alles mitreißenden Tsunami und dem zu erwarteten möglichen Super-GAU im Kernkraftwerk Fukushima, hat die portugiesische Botschaft in Tokio (port.: Embaixada de Portugal em Tóquio) ihren Bürgern, die in Japan arbeiten und leben, die sofortige Ausreise nahe gelegt.

Die Portugiesen in Nippon werden aufgefordert zu prüfen ob ihre Anwesenheit in Japan derzeit erforderlich ist.
Vor allem Familien mit kleinen Kindern sollten eine Rückreise nach Portugal in Erwägung ziehen, nachdem auch in Tokio erhöhte Radioaktivität gemessen wurde.

Ebenso haben das portugiesische Camões-Institut (port.: Instituto Camões) und das dazugehörende Kulturzentrum (port.: Centro Cultural Português) in Tokio (port.: Tóquio), aus dem schweren Erdbeben und den katastrophalen Ereignissen die ihm folgten, Konsequenzen gezogen und ihre Mitarbeiter und Schüler vorübergehend beurlaubt.
Bis voraussichtlich Ende März werden das Camões-Institut, vergleichbar mit dem deutschen Goethe-Institut, und das Kulturzentrum ihren Betrieb einstellen – das erste Mal seit ihrem bestehen.

Heute kam ein Krisenstab, bestehend aus dem Lehrerkollegium des Institutes, Mitarbeitern des Kulturzentrums und Vertretern der portugiesischen Regierung, die die Leiterin des Instituts ist, überein, aufgrund der sehr schwer einzuschätzenden Informationslage und der damit eingehenden unkalkulierbaren Sicherheitsrisiken für die Schüler und die Mitarbeiter, diese Maßnahme zu treffen.

Mit der offiziellen Schließung wollen die Leitung des Instituts und die des Kulturzentrums allen Schülern und Mitarbeitern die Gelegenheit bieten, vorübergehend das Land zu verlassen ohne noch unter dem zusätzlichen Druck zu stehen, Unterrichtsstoff zu versäumen.

Die Portugiesen und die Bürger anderer westlicher Nationen werden ausgeflogen und können so außer Landes kommen, weit weg von dem Chaos der zurzeit in Japan herrscht und der apokalyptischen Gefahr die dem Land droht.
Aber die Japaner?...
Sie müssen bleiben und mit einer Situation zu Recht kommen, dessen Dimension noch nicht übersehbar ist.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Menschen in Japan die Kraft und den Willen haben werden, diese schwere Prüfung zu bestehen.

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