Mittwoch, 6. Januar 2010
Nichts ist unmöglich: Kork
Anfang dieser Woche besuchte ich mit meiner Schwester und meinen Schwager in Lissabon den Laden eines Korkfabrikanten aus São Brás de Alportel.
Portugal ist der größte Korkproduzent auf Erden, und die Region um São Brás de Alportel, an der Algarve, rühmt sich, Herkunftsgebiet des „besten Korks der Welt zu sein“.
Die Stadt São Brás de Alportel liegt etwa 20 km nördlich der Provinzhauptstadt Faro und hat etwa 14.000 Einwohner, die alle, mehr oder weniger, von der Korkindustrie leben.
Schon immer war hier ein wichtiges Zentrum der portugiesischen Korkindustrie, denn in den angrenzenden Bergen der Serra do Caldeirão wird, wie gesagt, der qualitativ „beste Kork der Welt“ gewonnen.
Kork wird aus der Korkeiche (port.: sobreiro / lat.: Quercus suber) gewonnen.
Dieser immergrüne Laubbaum, mit ledrigen Blättern, kommt im ganzen westlichen Mittelmeerraum und Portugal, meistens in großen Korkeichenwäldern (port.: montados) vor und kann bis zu 400 Jahre alt werden.
Die Frucht der Korkeiche nennt man Eichel (port.: bolota).
Ihren Namen verdankt die Korkeiche den großen Korkschichten des Stammes, aus denen der Kork gewonnen wird.
Ein einzelner Baum kann während seines ganzen Lebens bis zu 250 kg Kork liefern.
Kork ist eigentlich nichts weiter als mit Luft gefüllte abgestorbene Rinde.
Kork ist sehr wärme- und schalldämmend und extrem wasserdicht.
Daher wird Kork nicht nur zur Herstellung von Flaschenkorken, sondern auch zur Herstellung von Wärme- und Schallisolierungen und Boden- und Wandverkleidungen verwendet.
Aber es werden auch Taschen, Geldbörsen, Lesezeichen, Krawatten, Mützen, Gürtel, Schreibmaterial, Schuhe, Stiefeln, Kissen und sogar Regenschirme und Schmuck hergestellt.
Eigentlich gibt es kaum etwas was sich nicht aus Kork produzieren lässt.
Selbst eine Briefmarken aus Kork, die die Portugiesische Post (port.: Correios de Portugal) in Umlauf gebracht, gibt es.
Kork, eigentlich ein uraltes Produkt, wird erst jetzt langsam wieder wertgeschätzt, nachdem, über Jahrzehnte hinweg, dieser Stoff nur zur Flaschenkorkenherstellung verwendet wurde.
Aber jetzt, da hier in Portugal, und auch im Ausland, die Liebe zum Kork wiederentdeckt wurde, steht diesem Produkt, so bin ich mir sicher, eine glänzende Zukunft bevor.
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