Dienstag, 10. November 2009
Herbsttage
Was ist das für ein Herbst!
Immer wieder gibt es diesen Herbst Regenschauer, wehen kalte Winde vom Atlantik her und gibt es graue, verhangene Morgen.
Etwas lustlos mache ich mich morgens auf den Weg nach Lisboa zur Arbeit, trinke unterwegs meine morgendliche Bica in Cacilhas und träume von den Herbsten von früher.
Da hatten wir hier in Portugal Herbsttage voller Sonne, liefen in kurzen Klamotten rum, suchten mittags einen schattigen Platz auf und an manchen Tagen gingen wir sogar an die Costa de Caparica um uns in den Atlantik zu stürzen, der uns zu dieser Jahreszeit nicht mehr so eisig vorkam wie in den Sommermonaten.
Ja, so war das damals.
Jetzt ist es den ganzen Morgen über draußen kühl und neblig. Gegen Mittag quält sich endlich die Sonne durch die Wolkendecke und erwärmt uns ein wenig.
Es ist mir schon aufgefallen, das es dieses Jahr kaum Pfirsiche, Orangen und Pflaumen gibt und auch das keine einzige Zitrone an den Bäumen hängt.
Die Älteren, die mehr Lebenserfahrung haben, sagen das liegt daran, dass es im Frühjahr, zur Blütezeit so stark geregnet hat.
Die Ernte ist verregnet, sagen die Bauern im Fernsehen.
Manchmal denke ich an die deutschen Herbste zurück. An meine Spaziergänge durch die Wälder Darmstadts und Wixhausens und an meine Wanderungen durch den Odenwald.
In Deutschland waren die Herbste auch kalt und schmuddelig. Aber wenigstens hatten wir dort Wälder durch die wir als Kinder spazieren gehen konnten, in denen wir Kastanien und Laub zum basteln fanden und in denen wir Pilze sammelten.
Hier gibt es kaum Wälder. Das kann man sich in Deutschland kaum einer vorstellen.
Ich wünschte mir, wir hätten hier in Portugal wieder sommerliche Herbsttage, so wie früher.
Zwar finden meine deutschen Arbeitskollegen den Herbst hier toll, zumal es momentan in Deutschland ja wesentlich kälter ist als hier.
Aber wenn sie wüssten, wie schön die Herbste früher hier in Portugal waren, dann würden sie diese noch schöner finden.
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