Dienstag, 17. November 2009
Das mittelalterliche Internet-Zeichen
Wer wie ich, beim Schreiben einer E-Mail im Internet, sowohl eine deutsche als auch eine portugiesische Tastatur verwendet, der ist gezwungen beim schreiben eines Textes immer die Buchstaben mit den landesüblichen Zeichen zu benutzen.
So verwende ich z.B. beim schreiben eines deutschen Textes zusätzlich immer die Buchstaben mit den Zeichen „ä ö ü oder ß“ und beim verfassen eines portugiesischen Textes benutze ich stets die Buchstaben mit den Zeichen „ã â á à ê é í õ ô ó ú ç“.
Ein Zeichen allerdings, benutze ich, wie Millionen anderer Menschen auch, beim schreiben einer E-Mail jeden Tag, ohne viel groß über diesen nachzudenken.
Auf der deutschen Tastatur finden wir dieses Zeichen auf der Taste mit dem Buchstaben „Q“ und auf der portugiesischen, auf der Taste mit der Zahl „2“.
Ich spreche von dem „@-Zeichen“.
Jede Tastatur eines Computers oder eines Handys hat heutzutage dieses Zeichen, denn ohne ihn, wäre in unserer vernetzten Zeit, keine Kommunikation mehr möglich.
Versuchen sie mal eine E-Mail zu versenden, ohne das @-Zeichen zu benutzen.
Sie werden kein Glück haben!
Was die meisten nicht wissen:
Das @-Zeichen wurde nicht speziell für unsere heutige Computerzeit erfunden!
Nein, dieses Zeichen hat vielmehr seinen Ursprung im Mittelalter, wo es als Verschmelzung der beiden Buchstaben „a“ und „d“ das lateinische Wort „ad“ (dt. „zu“ oder „zu etwas hin“) darstellte.
Weil das @-Zeichen zudem in Portugal und Spanien, bis Anfang des letzten Jahrhunderts, als Maßeinheit für Länge verwendet wurde (wie das heutige „cm“), überlebte es bis in unsere Zeit.
Als man schließlich in den Anfangzeiten des Internets ein internationales Zeichen suchte, welches deutlich machen sollte, dass man eine E-Mail schreibt, kam man auf das @-Zeichen, welches sich so auf der ganzen Welt verbreitete.
So viel ich weiß, stand als man das internationale E-Mail-Zeichen suchte, auch das deutsche ß-Zeichen zur Debatte.
Aber dank des amerikanischen Computerspezialisten mit portugiesischen Wurzeln, Tony Almeida, der sich vehement für das @-Zeichen einsetzte, entschied man sich dann doch für das „@“.
Zufälle gibt es!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen