Dienstag, 8. September 2009
Die Azoreninsel Graciosa
Auf der Insel Graciosa scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Die mit 60 km² zweitkleinste Azoreninsel wurde im Jahre 1450 von dem portugiesischen Siedler Vasco Gil Sodré entdeckt, der aus der Nachbarinsel Terceira stammte.
Graciosa heißt ins deutsche übersetzt „Die Liebliche“, „Die Reizende“ oder „Die Anmutige“, und hier ist der Name zweifelsohne Programm.
Die Insel ist zwar weitgehend entwaldet und hat auch nicht die ganze Blumenpracht der anderen Azoreninseln, aber sie hat mit ihren Vulkanen, ihrer schroffen Küste, ihren traumhaften Buchten und ihren vielen Weinbergen, einen eigenen Charme.
Und wo es Weinberge gibt, da gibt es auch Wein…
sehr guten sogar!
Roter und Weißer aus Graciosa sind bei vielen Weinliebhabern begehrt.
Hauptstadt von Graciosa, die zur zentralen Gruppe der Azoreninseln gehört und ca. 5.000 Einwohner hat, ist der kleine Ort Santa Cruz da Graciosa. Weitere Orte sind Vila da Praia, Luz und Guadalupe.
Die Hauptattraktion der Insel ist die Furna do Enxofre (deutsch: „Schwefelhöhle“).
Diese Höhle, im Süden der Insel, befindet sich im Krater eines Vulkans, und ist durch das Entweichen flüssiger Lava und dem Einsturz des darüber liegenden festen Lavabodens entstanden. Sie ist nur ca. 150 m lang, 100 m breit und 20 m hoch, aber in ihr verbirgt sich ein geologischer Schatz.
In ihr befindet sich nämlich ein kleiner, warmer See, der von mehreren Kohlensäure-Fumarolen gespeist wird.
Am Fuße des Vulkans, im äußersten Süden der Insel, befindet sich ein Heilbad zur Linderung rheumatischer Beschwerden.
Dieses Heilbad, die Termas do Carapacho, werden von unterseeischen Quellen gespeist und bilden, nach dem Weinbau und der Viehwirtschaft, die drittgrößte Einnahmequelle der Insel.
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