Dienstag, 25. August 2009
Das Unglück von Maria Luisa
Bei einem Erdrutsch (derrocada) am beliebten Badestrand Praia Maria Luisa in Albufeira, an der Algarve, unweit des weltberühmten Badestrandes Praia da Rocha sind am letzten Freitag, den 21.08.2009, fünf Menschen getötet und vier weitere schwer verletzt worden. Das Unglück ereignete sich zur Mittagszeit, als der Strand voller Badegäste war.
Um genau 11:52 Uhr brach ein riesiger Felsbrocken (rochedo) von einer Felswand (rocha) am Strand ab, und stürzte in Richtung Meer, auf einige Badegäste, die im Schatten der Felswand Schutz vor der sengenden Mittagssonne gesucht hatten. Der Strand war, eigentlich wie alle Strände im Hochsommer an der Algarve, voller Badeurlauber.
Ausgelöst wurde dieser Erdrutsch höchst wahrscheinlich von einem Seebeben der Stärke 4,2 auf der Richterskala, der sich tags zuvor 110 Kilometer vor der Algarveküste ereignet hatte, und der, so vermutet man, das Gestein locker und brüchig gemacht hat.
Bei den Toten handelt es sich um drei Frauen und zwei Männer, darunter vier Mitglieder einer einzigen Familie aus dem Großraum Porto, die ihren Jahresurlaub an der Algarve verbrachten.
Dutzende Feuerwehrmänner, Rettungshelfer und Polizisten waren mit Baggern, Hacken, Schaufeln und mit ihren bloßen Händen im Einsatz. Die Rettungsarbeiten wurden durch die Gezeiten erschwert, denn im Laufe des Nachmittags kam die Flut.
Nach Angaben der Polizei war der Erdrutsch „absehbar“. Die Behörden kannten das Einsturzrisiko und hatten sogar Warnschilder angebracht.
In den kommenden Tagen und Wochen werden nun die Behörden sicherlich jede Schuld von sich weisen, und behaupten die Badegäste wären durch eigenes Verschulden zu Tode gekommen, da sie die Warnschilder missachtet hätten.
Und die Familien der Toten und Verletzten werden wiederum von den Behörden wissen wollen, warum der Strand, da ja die Gefahr eines Erdrutsches bekannt war, nicht abgesperrt war.
Wie es auch sei, die Toten werden dadurch nicht wieder lebend gemacht.
Aber vielleicht ist dieser tragische Unfall der Auslöser dafür, dass die Behörden hier in Portugal zukünftig mehr ihrer Aufsichtspflicht an den hiesigen Badestränden nachgehen.
Denn eines hat uns dieses Unglück leider gezeigt: die Gefahr kommt nicht immer vom Wasser…
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